Michael Turgut: COT-Daten einmal genauer betrachtet

Vor einigen Jahren nur wenigen Anlegern ein Begriff sind die die COT-Daten, die einen Einblick in die Positionierung der Profis an den Terminmärkten gewähren, zu einer Art Mainstream-Argumentation geworden.

Der Finanzexperte Michael Turgut erklärt, dass sich mittlerweile praktisch jeder Artikel zum Thema Gold mit einer mehr oder minder fachkundigen Analyse der COT-Daten schmücken würde. Es gebe sogar Börsenbriefe die darauf basieren würden. Turgut fragt seine Anleger in diesem Zusammenhang ob sie jemals irgendwo den Rat bekommen hätten Aktien zu verkaufen, weil die Terminmarktdaten so schlecht für den S&P aussehen? Nein? Wahrscheinlich nicht, und das, obwohl es sie für den S&P genauso gebe wie für Gold, Kupfer, Öl, und den US-Dollar.

Nur bei Gold würden die COT-Daten mittlerweile stark überbewertet. Die COT-Daten seien ein Analysetool von vielen. Anleger sollten immer beachten, dass sie sich verschieben würden, je nachdem, ob man sich in einen Bullen- oder Bärenmarkt befinden würde. Außerdem seien sie immer nachlaufend und können daher weit länger in Extrempositionierungen verharren als manch einem klar sei. Sie würden allenfalls einen Einblick in die Stimmung gewähren, aber keine exakten Wendepunkt anzeigen.

Abschließend rät Turgut allen Anlegern, sich von allgemeiner Hektik nicht anstecken zu lassen. Man solle einen kühlen Kopf bewahren. Man solle nicht emotional, sondern rational handeln. Bislang sei der Goldpreis auf sein Ausbruchsniveau zurückgesetzt, und das sei nicht außergewöhnliches. Die 200-Tage-Linie drehe nach oben und wir seien nach wie vor im Gebiet der Bullen. Noch hätten die Bullen die Oberhand. Selbst ein kurzzeitiger Rutsch unter 1.298/1.295 Dollar würde daran nichts ändern. Das wäre eher typisch für Gold. Die Chancen, den Wechsel in einen neuen Bullenmarkt endgültig zu vollziehen, standen schon lange nicht mehr so gut wie in diesem Herbst.

 

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